Die perfekte Schlaf-Routine für eine ruhige Nacht: Schlaftraining

Die perfekte Schlaf-Routine für eine ruhige Nacht: Schlaftraining

Die ersten Tage mit einem Neugeborenen zu Hause sind eine einzigartige Mischung aus Freude und Fragezeichen. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Gestaltung von Schlafgewohnheiten, die nicht nur das Wohlbefinden des Babys, sondern auch die Ruhe der Eltern fördert. 

Als frisch gebackene Mama oder Papa weisst du sicherlich, dass ungestörter Schlaf mit einem Baby oft Mangelware ist. Das ist ganz normal, denn rund 75% der Babys haben in ihren ersten Monaten unregelmässigen Schlaf.

Aber keine Sorge, es gibt einen Weg, die Wachphasen deines Babys zu verkürzen und ihm zu helfen, nachts länger zu schlafen: Das Schlaftraining. Dieser einfache und sichere Prozess legt die Grundlagen für erholsame Nächte und gesunde Entwicklung.

In den ersten Wochen unterscheiden Babys nicht zwischen Tag und Nacht. Es ist wichtig, kleine Routinen einzuführen, um den Tag-Nacht-Rhythmus zu fördern. Zwei Schlüsselelemente, die sich bewährt haben, sind die Tages- und die Abendroutine.

Die Tagesroutine beginnt morgens mit einem herzlichen "Guten Morgen Sonnenschein". Licht anmachen, wickeln, pflegen und ein bewusster Umgang mit den Schlafphasen tagsüber tragen dazu bei, einen regelmässigen Tagesrhythmus zu etablieren.

Die Abendroutine ist darauf ausgerichtet, eine ruhige Atmosphäre zu schaffen. Abdunkeln, leises Flüstern, Wickeln mit einer Nachtwindel und das Trinken an der Brust oder aus dem Shoppen anbieten sind entscheidende Routinen vor dem Zubettgehen.


Warum braucht es ein Schlaftraining?

Gut ausgeschlafene Babys sind nicht nur glücklicher, sondern auch gesünder. Schlaf fördert das Wachstum von Gehirn und Körper, unterstützt die Stimmung und verbessert die kognitiven Fähigkeiten. Schlaftraining beinhaltet verschiedene Faktoren, die zusammenwirken, um gesunde Schlafgewohnheiten zu fördern:

Stimmung: Studien – und Lebenserfahrung – zeigen, dass gut ausgeschlafene Babys ausgeglichener sind. Sie sind glücklicher und weniger launisch als übermüdete Babys.

Gewicht: Schlafen hilft deinem Baby beim Wachsen. Das bedeutet, dass es schneller zunimmt, was es nicht nur allgemein gesünder macht, sondern auch dazu beiträgt, nachts länger zu schlafen.

Gehirnentwicklung: Studien zeigen, dass Babys, die gut schlafen, verbesserte kognitive Fähigkeiten haben, einschliesslich Gedächtnisretention (Speichern, Reproduzieren und Wiedererkennen von Erlebtem).

Du bist besser ausgeruht: Gut ausgeschlafene Babys machen auch ausgeruhte Eltern, was wiederum dich gesünder, glücklicher und zu einem besseren Elternteil macht – es ist wahr, Studien zeigen, dass Eltern oder Betreuer:innen, die gut schlafen, aufmerksamer und wacher sind.


Wann starte ich mit dem Schlaftraining?

Die Grundlagen können bereits bei der Geburt gelegt werden, aber richtiges Schlaftraining sollte erst ab 3-4 Monaten erfolgen, wenn dein Baby mindestens 6 kg wiegt und der Kinderarzt grünes Licht gibt.


Die Grundlagen des Schlaftrainings

Wachphase: Wie lange dein Baby wach ist, ist genauso wichtig wie die Dauer seines Schlafs. Das Beobachten der wachen Intervalle oder Wachfenster informiert dich darüber, wann du nach Müdigkeits-Signalen Ausschau halten solltest. 

Müdigkeits-Signale: Das sind mögliche Anzeichen, dassdein Baby müde ist:Gähnen, Augen reiben, Kopf hinlegen, keine Lust mehr zum spielen, abgewandter Blick bei Kontaktaufnahme oder quengelige Stimmung. Wenn du diese Anzeichen siehst, schliesst sich das Wachfenster deines Babys, und es ist Zeit, zu deiner Schlafenszeitroutine überzugehen.

Konsistente Schlafenszeit-Rituale: Eine sich wiederholende, beruhigende Schlafenszeitroutine hilft dabei, dein Baby vor dem Schlafengehen Sicherheit und Vertrauen zu vermitteln und ihm beizubringen, wann es Zeit zum Schlafen ist. Kürzere Versionen können auch vor den Nickerchen am Tag durchgeführt werden. Diese strukturierten Ereignisse sind entscheidend dafür, dass dein Baby gesunde Schlafgewohnheiten erlernt.

Schlaffördernde Umgebung: Etwas, das du ab dem Tag, an dem du dein Baby aus dem Krankenhaus nach Hause bringst, tun kannst, ist, eine ideale Schlafumgebung zu schaffen, die dunkel, ruhig und temperaturkontrolliert ist. Dies kann mit folgenden Massnahmen gelingen:

  • Lautsprecher: Weisses Rauschen abzuspielen hilft, ein Baby in den Schlaf zu wiegen und Aussengeräusche zu blockieren.
  • Musik: Ein Schlaflied vorsingen oder vertraute, beruhigende Musik können helfen. Einigen Kindern hilft eine ruhige Umgebung zum einschlafen, andere wiederum mögen Hintergrundgeräusche, wei z.B. das vertraute Geschirrklappern beim Abwaschen oder Stimmen.
  • Perfekte Temperatur: Babys – und Erwachsene – schlafen am besten in Räumen mit 20-22 Grad Celsius.
  • Beruhigende Düfte: Lavendel, Jasmin und Kamille sind hervorragende Optionen, um eine entspannende, beruhigende Umgebung zu schaffen.
  • Gegenstand: Ein Kuscheltier oder ein Kuscheltuch, das vertraut duftet, kann Sicherheit geben. 
  • Körperkontakt: Direkter Körperkontakt signalisiert dem Baby “du bist nicht allein, ich bin da”

 

Dokumentiere den Schlaf deines Babys: Die Schlafzyklen und -muster deines Babys ändern sich mit dem Alter. Indem du verfolgst, wann es aufwacht, schläft und nachts schlafen geht, lernst du nach und nach den Rhythmus deines Babys besser kennen und kannst es so besser unterstützen, den Schlaf zu seinen gewohnten Zeiten zu finden.

 

Wann ist es zu spät für das Schlaftraining?

Es ist nie zu spät, mit dem Schlaftraining zu beginnen. Je früher, desto besser, aber es kann auch später erfolgreich sein.


Nickerchen während dem Tag?

Nickerchen sind genauso wichtig wie der Nachtschlaf. Achte auf Müdigkeits-Signale und halte die Wachzeit vor dem Nickerchen im Tageslicht  unterstützt von natürlichem Licht. Achte auf Müdigkeit-Signale: Müdigkeits-Signale treten auch vor dem Nickerchen auf, also halte etwa 20-30 Minuten vor der Schlafenszeit Ausschau danach, um einzuschätzen, wann dein Baby bereit ist, schlafen zu gehen. Keine Sorge, du wirst die natürlichen Müdigkeits-Signale deines Babys schnell erkennen lernen.


Wie viel sollte mein Baby schlafen?

Obwohl jedes Baby einzigartig ist und sein eigenes Schlafmuster hat, gibt es einige allgemeine Orientierungsrichtlinien.

Die empfohlene Schlafdauer für Neugeborene (0-3 Monate) beträgt 14-17 Stunden in 24 Stunden, obwohl es auch nur 11 oder bis zu 19 Stunden sein können.

Beachte, dass der Schlaf deines Babys zu Beginn sehr unorganisiert ist. Es versteht noch nicht den Unterschied zwischen Tag und Nacht und muss oft gefüttert werden. Typischerweise schläft es 2-3 Stunden, bevor es wieder für Essen, Wickeln oder Kuscheln aufwacht und dann etwa 30-45 Minuten später wieder einschläft.

4-11 Monate: Babys schlafen in diesem Alter normalerweise 12-15 Stunden am Tag, obwohl es auch 10-18 Stunden sein können.

12+ Monate: Mit einem Jahr schlafen die meisten Babys 11-14 Stunden am Tag, inklusive 1-2 Stunden Nickerchen. Manchmal können es auch 9 Stunden oder bis zu 16 Stunden sein. 


Schlussfolgerung:

Die verschiedenen Aspekte des Babyschlafs und des Schlaftrainings können Eltern vor Herausforderungen stellen, aber mit Verständnis, Geduld und einer auf das Kind zugeschnittenen Herangehensweise lassen sich positive Schlafgewohnheiten etablieren. Die Schaffung einer sicheren, angenehmen Schlafumgebung und die Integration beruhigender Rituale tragen dazu bei, dass das Baby und die Eltern gleichermassen erholsamen Schlaf finden. Denn ein ausgeruhtes Baby bedeutet auch Ruhe und Erholung für die gesamte Familie.

Quellen:

https://blog.hirslanden.ch/2015/04/09/routine-fuer-das-baby-so-wird-der-tag-nacht-rhythmus-zum-kinderspiel/

https://www.pampers.com/en-us/baby/sleep/article/baby-sleep-training 




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